Hubert Loddenkemper für 70 Jahre Mitgliedschaft im Imkerverein Lippstadt geehrt

 

Der Imkerverein Lippstadt e.V. hat ihm, vertreten durch Thomas Scheepers (1. Vorsitzender) und Anja Teigeler (2. Vorsitzende), einen Besuch abgestattet und mit einer Urkunde und einem Präsent zu diesem besonderen Jubiläum gratuliert.

 

Mit 10 Jahren begann Hubert mit der Imkerei. Alles begann mit einem Bienenschwarm der sich damals in der Nachbarschaft in einem Baum gesammelt hat.

Er wusste, dass ein Zimmermann aus der Nachbarschaft Bienen hält und hat ihn gefragt, ob er ihn abholen möchte. Dieser machte aber den Vorschlag, dass Hubert den Schwarm behalten könne und half ihm, den Schwarm mit einem Bienenkorb aus dem Baum zu holen.

Anschließen brachte er ihm bei wie man Beuten (Bienenwohnungen) und Rähmchen (darauf bauen die Bienen ihre Waben) selber baut.

Von da an hatte Hubert seine ersten Bienen. Auch beim ersten Honig schleudern bekam er Unterstützung von dem hilfsbereiten Zimmermann.

Hubert trat dem Horner Imkerverein bei. Als dieser sich auflöste wechselte er in den Imkerverein nach Lippstadt. Diesem ist er bis heute, als aktiver Imker treu geblieben. Lange imkerte Hubert mit 25 Völkern, nun betreut er aktuell noch vier Bienenvölker.

In seiner Imkerkarriere hat er so einiges erlebt, unter anderem wie unterschiedlich lieb, aber auch wie widerstandsfähig Bienenvölker sein können. In den 70iger Jahren gab es einen sehr harten Winter, mit bis zu minus 30 Grad und viel Schnee. Er hatte damals große Sorgen um seine Bienenvölker. Doch alle Völker überlebten und starteten gesund und munter in den Frühling. Erstaunlich, wie anpassungsfähig Bienen sind.

 

Hubert hat in seiner Imkerkarriere verschiedene Bienenrassen ausprobiert, da war zum einen die dunkle Biene (Apis mellifera mellifera), die Carnica Biene (Apis mellifera Carnica) und schlussendlich ist er nach einem Besuch im Kloster Buckfast, der Buckfast Biene  (spezielle Zucht aus verschiedenen Bienenrassen) treu geblieben. Sie überzeugte ihn durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber der Varroamilbe, durch den guten Honigertrag und nicht zuletzt durch ihre „freundliche“ Art. Imkern mit dieser Biene macht ihm einfach unheimlich viel Freude, wo er doch mit einer anderen Bienenrasse die schmerzhafte Erfahrung gemacht hat, dass Bienen auch schon mal eine hartnäckige Verfolgung aufnehmen können, wenn sie sich gestört fühlen. So etwas ist ihm mit der Buckfast Biene noch nie passiert, da braucht er auch keinen Schutzanzug, um mit seinen Bienen zu arbeiten.

 

Sehr in Erinnerung geblieben ist ihm, die organisierte Imkerreise zum Kloster Buckfast nach England. Der Benediktiner Mönch und Imker Bruder Adam, hat dort die Zucht der Buckfast Biene aufgebaut. Dort wurde Hubert die gesamte Imkerei gezeigt, er konnte sich ein Bild von den Völkern machen und auch die Räumlichkeiten für die Honigverarbeitung wurden gezeigt. Mit Hilfe einer Sternschleuder wurde damals der Honig, über Leitungen in riesige Tröge, welche zu der Zeit noch aus Holz, jedoch ausgeschlagen mit Blech waren, gepumpt.

Eine klostereigene Schreinerei gab es damals auch schon, in dieser wurden die Bienenbeuten und Rähmchen selbst hergestellt.

Die Königinnenzucht und auch die dazugehörige Belegstelle war eine sehr interessante Erfahrung. Direkt im Dartmoor gelegen umgeben von Galloway Rindern und Dartmoorponys. Natur pur und eine beeindruckende Landschaft sind ihm sehr in Erinnerung geblieben.

 

70 Jahre Imkererfahrung, wer kann das schon von sich behaupten. Es gibt so viele spannende Geschichten, die Erfahrungen mit den verschiedenen Bienenrassen, unterschiedliche getestete Beutenmaße, Königinnenzuchten, der Einzug der Varroamilbe nach Deutschland und deren Behandlung, das Wandern mit Bienen in Massentrachten, aber auch die Erfahrung mit verschiedenen Schwärmen sind nur einige Themen, die man nach so vielen Jahren Imkern gesammelt hat.

 

Dankbar über diese geteilten Erfahrungen wünschen wir Hubert Loddenkemper weiterhin viele schöne Imkerjahre!

Imker mit Honigen erneut erfolgreich

 

Der Imkerverein kann stolz auf seine herausragenden Leistungen bei der Honigbewertung der westfälischen und lippischen Imker zurückblicken. Insgesamt wurden1254 Honiglose in den Kategorien frühtracht kristallisiert (449 Lose), Sommertracht kristallisiert (296 Lose) und Sommertracht flüssig (509 Lose) überprüft.Dabei legten die Juroren besonderen Wert auf die Qualität und Sauberkeit der eingereichten Honige.

 

Die Bewertung erfolgte anhand von drei Honigen einer Charge, was zu insgesamt 3762 untersuchten Honigen führte. Ein Glas aus jeder Probe wurde für eine Überprüfung des Wassergehaltes verwendet, wobei der Deutsche Imkerbund einen maximalen Wassergehalt von 18 Prozent vorschreibt. Honige, die nicht im Deutschen Imkerbundglas vermarktet werden, dürfen einen höheren Wassergehalt gemäß der Honigverordnung aufweisen, der bei maximal 20 Prozent liegt.

 

Zusätzlich zu den Standartprüfungen wurden bei der diesjährigen Honigbewertung für jeden Honig der Invertasegehalt und eine Rückstandsanalyse durchgeführt. Nur Honige von besonders hoher Qualität schaffen es unter die besten zehn ihrer Kategorie, wobei niedriger Wassergehalt und hoher Invertasegehalt entscheidende Kriterien sind.

 

Der Imkerverein Lippstadt, vertreten durch 14 Imkerinnen und Imker mit 26 eingereichten Losen, erzielte bei der Honigbewertung im Jahr 2023 beeindruckende Ergebnisse. Insgesamt erhielten die Honige des Vereins sechs Goldmedaillen, elf Silbermedaillen und sieben Bronzemedaillen. Besonders hervorzuheben ist der Erfolg von Daniel Teigeler, dessen Honig den zweiten Platz in der Kategorie Frühtracht in Bad-Salzuflen erreichte.

 

Die Auszeichnung für Daniel Teigeler erfolgte nach einer Laudatio durch Dr. Thomas Klüner, den Vorsitzenden des Landesverbandes. Karl Wenning, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, gratulierte Daniel Teigeler und überreichte ihm eine Ehrenurkunde sowie die "goldene Medaille für hervorragende Leistungen in der Tierzucht".

 

unten im Bild v.l.n.r.: Heinz Koch, Anja Teigeler, Bernd Stratmann, Siegfried Lau, Daniel Teigeler, Bernhard Beckhoff, Christian Finke, Georg Winkel, Max Clemens Jungeblodt, Alexander Gaas, (es fehlen: Christian Borgschulte, Henry Cussmann und Melanie Eisert)

Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene, sie fliegt von Blüte zu Blüte, wie die Seele von Stern zu Stern und sie bringt den Honig heim wie das Licht.

                            Victor Hugo

Druckversion | Sitemap
© Imkerverein Lippstadt e. V.